Obwohl ich es nicht einfach finde den Mittelweg zwischen "eingebildet" und "zu bescheiden" zu finden, grade wenn es um etwas sooooo großartiges geht, dass man es selbst kaum fassen kann, probier ich es mal.
Okay, okay, okay, attttmen Karin. Das wird jetzt ein etwas stranger und wirrer Eintrag, da ich etwas weiter ausholen muss.
Also: Kennt ihr nicht auch das Gefühl, als wärt ihr vollkommen nutzlos? Als würdet ihr nichts wirklich gut können? Als würdet ihr nirgendwo Talent haben? Als wärt ihr einfach ein Platzhalter auf dieser Welt, der den einzigen Sinn hat den wertvollen Sauerstoff in nutzloses Kohlenstoffdioxid zu verwandeln, wobei sogar das CO2 noch wertvoller ist als eure Existenz, da Bäume was damit anfangen können? (Wieso frag ich das EUCH überhaupt? Meine tollen Leser kennen das Gefühl wahscheinlich gar nicht, denn ihr seid alle viel zu awesome für solche absurden Gefühls-Spiegeldimensionen! <3 *schleim schleim*)
Auf jeden Fall gibt es solche Tiefs im Leben, die perfekterweise grade zu solchen Zeiten auftreten, an denen wichtige Wahlen vor der Tür stehen, die wohlmöglich euer ganzes Leben beeinflussen (Wahl der LK's und weiterer Abifächer). Und das was wirklich das Krasseste an solchen "Ohhh ich kann nix"-Phasen ist, ist: Dass euch ausgerechnet genau die Leute, von denen ihr es am wenigsten erwartet hättet, da rausholen!
Folgendes:
In Kunst hatten wir zuletzt das Thema "Selbstportraits", also ganz schlichte Bleistiftzeichungen von uns in einer Spiegelkachel. Um einen dimensionalen Raum darzustellen sollten wir das Portrait mit zwei bis drei Schulutensilen in Proportion setzen. Ich war zwar zufrieden mit meinem Bild, fand es jedoch nicht "perfekt" oder ähnliches, weil ich Bilder von mir generell nie als vollkommen ansehe (Bilder von anderen hingeben schon!).
Letze Stunde, als uns unsere Lehrerin dann sagte was wir in den nächsten Stunden machen werden kam dann sowas:
L: "Also, nächste Stunde hängen wir dann mal alle eure Portraits an die Tafel um mal zu vergleichen, zu kritisieren und um überhaupt mal zu gucken ob ihr alle eure Mitschüler wiedererkennt ;) Wir hängen alle auf, alle, außer Karins."
Ich: "Huch, wie? Verbrannt, verloren, weggeworfen oder wieso? :D"
L: "Nein, ganz im Gegenteil. Ich habs weggeschickt. Dein Bild ist grade auf dem Weg zu einem internationalen Kunst-Wettbewerb mit ertklassiger Jury um unsere Schule zu repräsentieren. Von allen Oberstufen-Bildern haben Frau X (andere Kunsttante) und ich uns Einstimmig für deins entschieden."
Ich denk mir nur so: WHOOOOT? VERARSCHEN?!
Auf jeden Fall ist mein Bild jetzt auf dem langen weiten Weg ins nirgendwo um von irgendwelchen berühmten Küntslern begafft werden (deren Namen ich mir selbstverständlich nicht merken konnte, obwohl ich sie später googlen und ihre Mail-Adresserausfinden wollte um sie anschließend mit Nacktfotos von mir bestechen zu können (IRONIE, okay?!)).
Und auch wenn es irgendwie von Außen betrachtet "wertlos" erscheint, da meine Chancen bei so einem großen Wettbewerb zu gewinnen außerhalb meines rationalen Denkvermögens liegen, kann ich dieses Gefühl nicht in Worte fassen. Zum ersten Mal hab ich das Gefühl, dass ich etwas kann, zum ersten Mal fühle ich mich "wertvoll" was Talent angeht und zum ersten Mal hab ich das Gefühl, dass auch andere Menschen (meine Lehrerin, die mich quasi als "Überraschung" eingeschrieben hat, ohne dass ich etwas davon wusste und auch meine Freunde) an das was ich kann glauben -und wirklich, das ist ein unvorstellbar tolles Gefühl! Und grade weil ich mit diesem Gefühl nicht umgehen kann, weiß ich nicht wie ich meine Freude und meinen Stolz ausdrücken soll, ohne dass es wie Arroganz wirkt und ohne dass mir jeder sagt "Ach komm, sei mal nicht so bescheiden."
Das was noch nennenswert ist, für mich jedoch nicht diesen großen Stellenwert hat ist dieser Wettbewerb an sich: denn dem Gewinner winkt dort ein Preisgeld von ganzen 800 Kröten! Wenn ich das richtig verstanden hab, gibts außerdem noch (für mehrere Teilnehmer) die Aussicht auf ein Stipendium im Bereich "Bildende Kunst", was für mich persönlich der größere Gewinn wäre. Da es aber sinnlos ist sich in solche Utopien reinzusteigern, bleibt ich realistisch und freu mich darüber überhaupt mitmachen zu dürfen und überhaupt (wahrscheinlich) ausgestellt zu werden.
Da mich, direkt nachdem ich das mit dem Wettbewerb erfahren hab, viele Leute nach meiner "Inspiration" und meinem Lieblingskünstler gefragt haben (Gott weiß warum... vielleicht um mich zu testen, ob ich mich überhaupt im Bereich Kunst auskenne? xDD), halte ich es euch auch nicht vor (außerdem stinkt ein Blog-Eintrag wenn keine Bilder dabei sind ;O):
Salvador Dalí
Okay, jetzt hab ich mir auch schon genug auf die eigene Schulter geklopft, jetzt seid ihr dran :'D
Denjenigen die es überhaupt geschafft haben bis hier unter zu lesen, wünsche ich ein schönes Wochenende! (: Meins verbring ich bei meiner Familie in Niedersachsen, die ich nur ca 1-2 Mal im Jahr sehe.
Tschüss mit üss und
xoxo, Karin
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